Es gibt verschiedene Anzugsverfahren, doch für eine dauerhaft haltbare Schraubverbindung ist vor allem eines entscheidend: die richtige Überwachungsgröße.
In dieser Episode unserer Video-Reihe Im Schraublabor nimmt Schraubtechnikexperte Kevin Kurpiela das drehmomentgesteuerte Anzugsverfahren genauer unter die Lupe.
Drehwinkel als Überwachungsgröße
Die Bedeutung der zusätzlichen Verwendung einer Überwachungsgröße wird in einem Versuchsaufbau deutlich. Mithilfe von Vorspannkraftmessungen können die jeweiligen Reibwerte während der einzelnen Schraubvorgänge ermittelt werden – mit überraschendem Ergebnis: Die Vorspannkraft verringert sich von Mal zu Mal, während die Reibwerte ansteigen, und das trotz gleichbleibendem Drehmoment.
Die Ursache hierfür liegt in der Materialbeschaffenheit. Im Versuchsaufbau wurde ein und dieselbe Schraube mehrfach hintereinander angezogen. In der Praxis kann es sich jedoch genauso gut um eine Abweichung in der Oberflächenbeschichtung oder einen vergessenen Dichtring handeln. Eine Drehwinkelüberwachung hilft, solche Probleme rechtzeitig zu erkennen.

“Es ist sinnvoll, einen Schraubfall zu analysieren und für einen drehmomentgesteuerten Anzug ein passendes Drehwinkelfenster zu ermitteln.”
Kevin Kurpiela Spezialist für Produktionsoptimierung
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