Bei vielen verschiedenen Fertigungsverfahren treten hohe Geräuschpegel auf, und die Grenze zwischen Schall und Lärm ist fließend. Der Lärm ist zwar nicht direkt schädlich für das Gehör, kann aber zu Stress und Müdigkeit führen. Es gibt viele Lärmquellen, und unter Umständen weiß man gar nicht, wo man anfangen soll, wenn man den allgemeinen Lärmpegel reduzieren möchte.
Der Unterschied zwischen Schall und Lärm
Die Lärmbelastung hat nicht nur Auswirkungen auf den Anwender, sondern auch auf Personen in den umliegenden Bereichen. Das Risiko von Hörschäden für andere Personen, die das Gerät bzw. die Maschine nicht direkt verwenden, ist ein Problem, das berücksichtigt werden muss. Daher ist es wichtig, dass jeder, der in Bereichen mit hohen Schallpegeln arbeitet, einen Gehörschutz verwendet.
Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften
Gesetze und Vorschriften zum Schutz der Mitarbeiter vor übermäßigen Lärmbelastungen sind in vielen Ländern üblich. Die Vorschriften werden als Expositionsgrenzwerte im Laufe eines 8-Stunden-Arbeitstags ausgedrückt.
Land/Region | Expositionsgrenzwerte |
In der europäischen Richtlinie sind drei Expositionsgrenzwerte angegeben: | 80, 85 und 87 dB(A) |
In den USA werden die Expositionsgrenzwerte durch die OSHA-Norm 1910.95 „Occupational Noise Exposure“ reguliert. | 90 dB(A) |
China | 85 dB(A) |
Die zwei wesentlichen Lärmquellen bei der Verwendung von Kraftwerkzeugen
Der Lärm des Werkzeugs selbst
Alle Verschraubungswerkzeuge mit Direktantrieb, ob pneumatisch oder elektrisch, sind lauter als das eigentliche Verfahren (mit nur wenigen Ausnahmen, z. B. undichte Verbindungen). Große pneumatische Verschraubungswerkzeuge sind laut und sorgen für zusätzlichen Lärm im Fertigungsverfahren. Kleine pneumatische und elektrische Werkzeuge haben eine geringe Auswirkung auf den Gesamtschallpegel, da sie deutlich unter 70 dB(A) deklariert sind.
Lärm von Schleifern und Bohrern mit niedriger Drehzahl stammt oft von den Werkzeugen selbst, während die Quelle bei den Hochgeschwindigkeitsvarianten schwieriger abzugrenzen ist.
Der durch das Verfahren erzeugte Lärm
Der Lärm, der z. B. beim Schleifen, Meißeln und Nieten sowie anderen Materialabtragverfahren entsteht, stammt hauptsächlich vom Verfahren. Auch wenn die Werkzeuge selbst laut sein können, ist das eigentliche Verfahren oft noch lauter. Beim Schleifen erzeugt der Kontakt zwischen dem Schleifmittel und dem Werkstück viel Lärm. Das Geräusch von den schlagenden Werkzeugen ist die Folge der Schwingungen, die durch das Werkzeug im Werkstück verursacht werden. Dadurch schwingt das Werkstück. Es fungiert somit als Lautsprecher und erzeugt dadurch den sogenannten schwingungsinduzierten Lärm.
Schwingungsinduzierter Lärm vom Werkstück tritt auch beim Anziehen von Schrauben mit Schlagschraubern und Impulswerkzeugen auf schwachen Strukturen wie großen Balken und Metallplatten auf.