Atlas Copco auf der IFAT 2018

Eine zweite Neuheit des Konzerns auf der IFAT war das wirtschaftliche Drehkolbengebläse ZL 2 VSD. „Diese Technologie ist physikalisch zwar nicht so effizient wie die Schraubengebläse, dafür sind die Gebläse sehr kostengünstig in der Anschaffung“, sagte Michael Gaar. „Zudem arbeiten die ZL-Gebläse besonders zuverlässig und wartungsarm.“ Wie das ZS 4 VSD+, erzeuge auch das Drehkolben-gebläse vom TÜV zertifizierte, absolut ölfreie Druckluft nach ISO 8573-1 Klasse 0. Die Maschine wird als Einheit samt Steuerung und Frequenzumrichter ausgeliefert und ist damit leicht zu installieren. Welche Technologie oder welche Maschinen-Kombination sich am besten für eine Kläranlage eignet und über die gesamte Lebensdauer gesehen am effizientesten ist, hänge vom individuellen Anwendungsfall ab, erklärte Michael Gaar auf der IFAT. „Aber da wir alle Technologien aus einer Hand anbieten, können wir unsere Kunden unabhängig zu den jeweiligen Vor- und Nachteilen beraten.“

Würden zum Beispiel Druckerhöhungen unter 450 mbar benötigt, gehe der erste Gedanke oft in Richtung Drehkolbengebläse. Die sind bei Atlas Copco in der Modellreihe ZL gebündelt. „Unsere Drehkolbengebläse erhöhen den Druck um 300 bis 1000 Millibar und sind mit Leistungsaufnahmen von 1,1 bis 315 Kilowatt fein abgestuft erhältlich“, sagte Gaar. Aus Effizienzgründen hätten inzwischen jedoch viele Kläranlagen ihre alten Drehkolben- gegen moderne Schraubengebläse ersetzt. „Die niedrigeren Stromkosten rechtfertigen den höheren Anschaffungspreis allemal, so dass sich die Investition in recht kurzer Zeit amortisiert“, betonte der Sprecher. „Ab einer Druckerhöhung von 450 Millibar empfehlen wir prinzipiell eher die Schraubengebläse, die bei uns in der Baureihe ZS zu finden sind.“

Neben Drehkolben- und Schraubengebläsen bietet Atlas Copco für die Wasseraufbereitung außerdem noch Turbokompressoren der ZB-Baureihe an, die allerdings auf dem Stand nicht gezeigt wurden. Denn je nach individuellen Anforderungen müsse auch die Schraubentechnologie nicht die erste Wahl sein, ließ Gaar wissen: „Noch effizienter und auf lange Sicht wirtschaftlicher sind unsere drehzahlgeregelten Turbogebläse des Typs ZB VSD.“ Deren Antriebe sind magnetgelagert, also kontaktlos. Dadurch entfällt die Lagerreibung, womit auch keinerlei Vibrationen entstehen und der Verschleiß reduziert wird. Sehr niedrige Wartungskosten sowie ein äußerst niedriger Schalldruckpegel sind die positiven Effekte. „Gegenüber herkömmlichen Gebläsetechnologien sind Energieeinsparungen von etwa 30 Prozent möglich“, sagte Atlas-Copco-Sprecher Michael Gaar. Zwar sei die Anfangsinvestition bei dieser Technologie am höchsten, doch holten Anwender die Kosten über die Jahre über die niedrigere Stromrechnung in jedem Falle wieder herein.

Wenn große Regelbereiche in Verbindung mit höchster Energieeffizienz gefragt sind, empfiehlt Atlas Copco die Installation eines ZB-VSD-Turbogebläses in Kombination mit einem ZS-Schraubenkompressor. „Die laufenden Kosten können auf diese Weise wirklich drastisch reduziert werden, ohne dass der Anwender auf seine gewohnte Flexibilität und Regelbarkeit verzichten muss“, betonte Gaar. Für die Druckluftversorgung in der Abwasseraufbereitung gebe es gleichwohl keine allgemeingültigen Lösungen – jede Technologie habe für bestimmte Fälle ihre Berechtigung. Der tatsächliche Bedarf entscheide über die optimale Verdichtertechnologie. „Hier schafft etwa ein Air-Scan im Vorfeld Planungssicherheit“, schlägt Michael Gaar vor. „Bei einem Air-Scan messen wir den tatsächlichen Volumenstrom im Betrieb, die Druckerhöhung sowie die Regelbereiche. Dann simulieren wir die Anlage unter Nutzung der modernsten Kompressorentechnologie.“ Das Ergebnis sei eine Übersicht, aus der der Betreiber in Kilowattstunden und Euro entnehmen könne, wie hoch sein Einsparpotenzial sei.