Verpackungsmaschinen: Kompressoren-Trio liefert Druckluft nach Maß
Höhere Effizienz und über 20.000 Euro BAFA-Förderung
Der Verpackungsmaschinenbauer H.-H. Focke, Berlin, hat seine Druckluftversorgung 2018 komplett erneuert. Durch den Einsatz hocheffizienter Kompressoren aus den neuen GA-Serien von Atlas Copco konnten nicht nur Energieverbrauch und Wartungsaufwand reduziert, sondern gleichzeitig die Verfügbarkeit und damit die Betriebssicherheit deutlich erhöht werden.
In der 2500 m² großen Montagehalle werden aus den gefertigten Präzisionsteilen jährlich 50 bis 70 Sondermaschinen zusammengebaut. (Bild: Atlas Copco)
Druckluftbedarf schwankt im Tagesverlauf
In der mechanischen Fertigung wird bei Focke im Drei- oder Vierschichtbetrieb gearbeitet. Entsprechend besteht dort Druckluftbedarf rund um die Uhr. (Bild: Atlas Copco)
Bei dauerhaft höchstens 80 % Leistung arbeiten die Kompressoren sehr effizient
Die neue Druckluftstation bei Focke umfasst drei öleingespritzte Schraubenkompressoren aus den neuen GA+- und GA-VSD+-Serien von Atlas Copco: Zwei drehzahlgeregelte Maschinen vom Typ GA 45 VSD+ FF mit je 45 kW Leistung arbeiten im wöchentlichen Wechsel mit einem 37 kW starken GA 37+ FF mit fester Drehzahl zusammen, der die Grundlast erzeugt. (Bild: Atlas Copco)
Bei der Konzeption der neuen Station lag besonderes Augenmerk darauf, dass die drehzahlgeregelten Kompressoren im Bedarfsfall aus wirtschaftlichen Gründen mit höchstens 80 Prozent ihrer maximalen Leistung betrieben werden.
Drei neue Schraubenkompressoren teilen sich die Arbeit
Eine übergeordnete Steuerung vom Typ ES 16 koordiniert das Zusammenspiel der Kompressoren und lässt diese immer an ihrem optimalen Betriebspunkt arbeiten. Auch das wochenweise Umschalten zwischen den beiden VSD-Maschinen erfolgt automatisch. (Bild: Atlas Copco)
Anstelle der alten drehzahlgeregelten 90-kW-Maschine eines Wettbewerbers teilen sich heute drei öleingespritzte Schraubenkompressoren aus den neuen GA+- und GA-VSD+-Serien von Atlas Copco den Platz auf der Druckluftbühne. Zwei drehzahlgeregelte Maschinen vom Typ GA 45 VSD+ FF mit je 45 Kilowatt (kW) Leistung arbeiten im wöchentlichen Wechsel mit einem 37 kW starken GA 37+ FF mit fester Drehzahl zusammen, der die Grundlast erzeugt. Beide Kompressoren decken zusammen den durchschnittlichen Druckluftbedarf, der zwischen 12 und 14 m3/min bei einem Betriebsüberdruck von 7,2 bar liegt. Die jeweils andere VSD-Maschine steht als Redundanz zur Verfügung. Die maximalen Volumenströme der Zweierkombinationen liegen bei 16,5 m3/min. Wird am Wochenende weniger Leistung benötigt, als der GA 37+ FF allein erzeugt, schaltet dieser sich ab und ein drehzahlgeregelter GA 45 VSD+ übernimmt. Die innovativen GA-VSD+-Kompressoren sind mit besonders energiesparenden IE5-Permanentmagnetmotoren ausgestattet und im Vergleich zur Vorgängergeneration des Herstellers noch einmal um 9 % effizienter. Das Kürzel FF steht für die werkseitige Integration von Kältetrocknern in den Maschinen, die einen Drucktaupunkt von 3 °C sicherstellen. Weitere Pluspunkte der neuen Kompressoren sind ihr leiser Lauf sowie ihre konstruktionsbedingt geringe Stellfläche. Die bei Focke geforderte Luftqualität bezüglich Restöl- und Partikelrückständen stellt eine Kombination aus UD+- und QD-Filtern von Atlas Copco sicher, die den Kompressoren jeweils nachgeschaltet ist. Eine übergeordnete Steuerung vom Typ ES 16 von Atlas Copco koordiniert das Zusammenspiel der Kompressoren und lässt diese immer an ihrem optimalen Betriebspunkt arbeiten. Auch das wochenweise Umschalten zwischen den beiden VSD-Maschinen erfolgt automatisch. Durch den Einsatz der Steuerung in Kombination mit den drehzahlgeregelten Maschinen und einem 5000-l-Pufferbehälter sind die Druckschwankungen im System mit ± 0,05 bar äußerst gering. „Unsere neue Station fährt mit einer sehr konstanten Leistung“, führt Gründer aus. „Der alte Kompressor hat ja allein die komplette Druckluftversorgung übernommen, und sobald es Schwankungen im System gab, neigte er zum Aufschwingen. Das war laut und hat zu Spitzen im Stromverbrauch geführt. Diesen Effekt haben wir mit der neuen Anlage nicht mehr. Und in der Halle ist es dadurch deutlich ruhiger.“
Mit etwa 20 Prozent ist die Druckluft bei uns ein großer Stromverbraucher. Das war definitiv ein Grund, warum wir uns von unseren vorherigen Maschinen getrennt und uns für die Kompressoren von Atlas Copco entschieden haben. Denn aufgrund ihrer höheren Effizienz können wir heute die erforderliche Druckluftmenge mit einer um etwa 10 Prozent verringerten Leistungsaufnahme erzeugen.
Geringer Platzbedarf und bessere Verfügbarkeit
Pluspunkte der neuen GA+-Kompressoren von Atlas Copco sind ihr leiser Lauf sowie ihre konstruktionsbedingt geringe Stellfläche. Wie gewünscht, konnten alle Maschinen auf der dafür vorgesehenen Bühne in der Versandhalle untergebracht werden. Diese wird in der kalten Jahreszeit mit der Abluft der luftgekühlten Kompressoren beheizt. (Bild: Atlas Copco)
Leistungsaufnahme um 10 % geringer bei höherer Verfügbarkeit
Neben der CNC-Fertigung, der Lackiererei und der Montage benötigt auch die Gussputzerei bei Focke viel Druckluft. (Bild: Atlas Copco)
Rundum sorglos mit Extended Warrenty+ und Smartlink
In der 2500 m² großen Montagehalle werden aus den gefertigten Präzisionsteilen jährlich 50 bis 70 Sondermaschinen zusammengebaut. (Bild: Atlas Copco)
Service und Wartung für die komplette Druckluftanlage liegen in den Händen von Atlas Copco. Focke hat sich für das sogenannte Extended-Warranty+-Servicepaket entschieden. Dieses umfasst nicht nur alle Service- und Wartungsleistungen für die Druckluftanlage, sondern ist mit einer auf fünf Jahre verlängerten Garantie für die Maschinen verbunden. Außerdem nutzt Detlev Gründer die kostenlose Basisvariante des internetbasierten Datenüberwachungsprogramms Smartlink von Atlas Copco. Dieses erfasst und dokumentiert die Auslastung der einzelnen Kompressoren, organisiert die notwendigen Wartungstermine und verwaltet auf Wunsch die Wartungsprotokolle. Im Falle einer Störung wird der Anwender zum Beispiel per SMS oder E-Mail informiert. „Wenn ich mir über Smartlink die Auslastungsprofile anschaue, sehe ich, dass wir im Schnitt immer noch eine Menge Reserve haben“, resümiert Gründer. „Die Auslastung der einzelnen Maschinen liegt zum größten Teil im optimalen Bereich. Das heißt, wir haben die Station richtig ausgelegt. Alles passt. Und wir erzeugen Druckluft nach Maß.“
Autorin: Stephanie Banse ist Journalistin in Hamburg
Über Focke:
Die H.-H. Focke GmbH & Co. KG ist seit 1978 ein erfolgreicher und zuverlässiger Partner für den Maschinenbau mit Sitz in Berlin. Auf einer Fläche von rund 11000 m² entwickelt und produziert das Unternehmen Einzelteile sowie komplexe Maschinenkomponenten für die Verpackungsindustrie. Rund 330 Mitarbeiter decken die gesamte Wertschöpfungskette ab – angefangen bei Entwicklung und Konstruktion über die Fertigung bis hin zur Montage. In den mechanischen und elektronischen Montagebereichen beschäftigt Focke ausschließlich hochqualifiziertes Fachpersonal und setzt darüber hinaus einen besonderen Schwerpunkt auf die Ausbildung neuer Fachkräfte. Der Maschinenpark, der mehr als 50 CNC-Maschinen umfasst, wird ergänzt durch drei Koordinatenmessmaschinen, mit denen Bauteile in Dimensionen von bis zu 4000 mm x 2000 mm x 1600 mm gemessen werden können. Modernste EDV-Systeme wie ERP, PPS und BDE ermöglichen kurze Durchlaufzeiten, Prozesssicherheit und eine hohe Termintreue. Als nach ISO 9001 zertifizierter Betrieb gewährleistet Focke die Einhaltung höchster Qualitätsstandards. Die H.-H. Focke GmbH & Co. KG ist Teil der Focke-Gruppe mit Stammsitz in Verden an der Aller. Die Unternehmensgruppe ist weltweit aktiv und beschäftigt an drei Standorten in Deutschland insgesamt 2200 Mitarbeiter.