Der Spezialchemie-Konzern Lanxess qualifiziert - gemeinsam mit Atlas Copco Tools - seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu geprüften Verschraubungsmonteuren für druckbeaufschlagte Rohrleitungssysteme.
Essen, März 2017. "Als 2014 eine neue Europa-Norm für Flanschverbindungen eingeführt wurde, haben wir uns den damit verbundenen Änderungen direkt gestellt", sagt Horst Duttenhofer. Der Ingenieur für die zentrale Instandhaltung Mechanik am Lanxess-Standort Leverkusen ist in die Arbeitssicherheit eingebunden und erinnert sich genau: "Die DIN EN 1591-4 verschärfte vor drei Jahren drastisch die Anforderungen an die Montage von Flanschverbindungen druckbeaufschlagter Rohrleitungen und Systeme. Uns war sofort bewusst, dass wir unsere Mitarbeiter diesen neuen Normvorgaben entsprechend qualifizieren müssen." Reichten früher die praktische Erfahrung am Arbeitsplatz und regelmäßige Tätigkeiten an Flanschverschraubungen sowie gelegentliche Auffrischungslehrgänge aus, so müssen nach den neuen Normvorgaben bestimmte Berufsgruppen heute mindestens eine Grundqualifizierungsstufe durchlaufen und - zum Befähigungsnachweis - auch eine praktische Prüfung vor einem unabhängigen Auditor erfolgreich ablegen.
Der Aromatenverbund von Lanxess ist eine über Jahrzehnte gewachsene, komplex vernetzte Struktur von Produktionsbetrieben, in denen aus petrochemischen Rohstoffen insgesamt mehr als 60 Synthesebausteine entstehen. In seinen zahlreichen Betrieben in Leverkusen und Dormagen unterhält das Chemieunternehmen weit über eine Millionen Flanschverbindungen. (Bild: Lanxess AG)
Die Wartung und Instandhaltung dieser ausgedehnten Produktionsanlagen erfordert eine entsprechende Anzahl gut aus- und fortgebildeter Fachkräfte. "Uns wurde schnell klar, dass die Weiterbildung in der vorgegebenen Zeit am besten mit einem erfahrenen externen Partner zu schaffen ist." Das Konzept von Atlas Copco Tools überzeugte die Leverkusener. In mehreren Phasen wurden inzwischen die sogenannten Flanschtrainings durchgeführt, weitere werden folgen. "Allen gemein ist der verständliche didaktische Aufbau und die wichtige Abwechslung zwischen Theorie und Praxis", lobt Duttenhofer. Sein Ziel ist es, sämtlichen Mitarbeitern, egal welchen (Dienst-)Alters, einen einheitlich hohen und guten Kenntnisstand zu vermitteln. "Wir wollen alle mitnehmen, die in unseren mehrere Quadratkilometer großen Betriebsbereichen tätig sind", betont Duttenhofer. Für die bestmögliche Umsetzung werde das Wissen in alle Hierarchiestufen getragen und dort auch wirklich gelebt. "Denn jede fehlerhafte Flanschverbindung ist im harmlosesten Fall ein Ärgernis und kann unter ungünstigen Umständen zu einer Gefahrensituation werden."
Konzentration am Flansch: Der Lanxess-Sicherheitsbeauftragte Michael Fischer (links) bei seiner praktischen Prüfung mit Atlas-Copco-Prüfer Markus Walczyk. Für die normenkonforme Montage von Dichtverbindungen eines druckbeaufschlagten Flanschsystems ist eine Qualifizierung nötig. (Bild: Atlas Copco Tools)
Das bestätigt auch Atlas-Copco-Trainingsreferent Carsten Conrad: "Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer schaffen bei Lanxess die Prüfung gleich im ersten Anlauf. Das ist überdurchschnittlich gut." Der erlangte Fähigkeitsnachweis, Flanschführerschein genannt, ist in der gesamten EU gültig. Dieser "Führerschein" qualifiziert Instandhalter, Betriebsschlosser, Mechaniker, Techniker und Ingenieure für fünf Jahre zur sachkundigen sowie DIN-EN-1591-4-konformen Durchführung und Überwachung von Arbeiten an Dichtverbindungen druckbeaufschlagter Systeme.
(Autor: Heiko Wenke, Kommunikation, Atlas Copco Tools Central Europe GmbH, Essen)
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