15. Juli 2021
Lichtmasten machen die Arbeit nach Sonnenuntergang sicher und komfortabel
Der Tag geht – Ihre Produktivität bleibt. Was Sie für die Suche nach einer geeigneten Baustellenbeleuchtung wissen müssen, klären wir in diesem Beitrag. So viel vorab: Sie sollten auf Effizienz, Sicherheit und bei Bedarf auf blendfreie Beleuchtung achten. Und wenn sich Ihre neuen Lichtmasten dann auch noch intelligent an die jeweiligen Gegebenheiten auf der Baustelle anpassen, haben Sie alles richtig gemacht.
Baustellenbeleuchtung ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Sicherheit: Bauarbeiter müssen sehen, was sie tun, und sie müssen gesehen werden. Aber welche und wie viele Lichtmasten braucht man, um die Arbeit im Dunkeln sicher und effizient zu gestalten? Welche Aspekte sind bei der Planung einer Baustellenbeleuchtung zu berücksichtigen?
Zum sicheren Arbeiten fordert die Berufsgenossenschaft auf Baustellen eine Beleuchtung von mindestens 20 Lux
Das Arbeitsrecht regelt die Beleuchtung auf einer Baustelle. Mit unterschiedlichen Arbeiten sind auch verschiedene Anforderungen an die Beleuchtungsstärke verbunden. Diese wird in Lux gemessen und steht für den Lichtstrom, der auf eine definierte Fläche trifft. Zum sicheren Arbeiten fordert die Berufsgenossenschaft auf Baustellen eine Beleuchtung von mindestens 20 Lux. Bereiche, in denen aktiv gearbeitet wird, erfordern eine bessere Ausleuchtung. Im Gleisbau sind es 50 Lux, im Tunnelbau sogar 100 Lux. Oft reicht aber die Beleuchtung auf Baustellen nicht aus, sagen Experten. Nicht nur aus rechtlichen Gründen kann das ein Problem sein. Auch das Auge ermüdet schneller, und die Produktivität leidet.
Um eine geeignete Beleuchtung planen zu können, sollten Sie sich mit den Begrifflichkeiten vertraut machen. So ist der in Lumen angegebene Lichtstrom zunächst kein entscheidender Wert, denn er sagt nur etwas darüber aus, wie viel Lichtenergie aus einer Quelle kommt. Dagegen gibt die Beleuchtungsstärke (in Lux gemessen) an, wie viel Licht auf der Baustelle tatsächlich ankommt und wie hell es auf einer bestimmten Fläche ist.
Anders gesagt: Ein vom Wert her sehr hoher Lichtstrom kann in der Fläche für eine sehr geringe Ausleuchtung stehen. Beispiel Laser-Pointer: Das Licht ist in diesem Fall stark gebündelt und trifft nur in einem Punkt wirklich auf, statt sich auf der Fläche zu verteilen. Auch die heute auf Baustellen eingesetzten, sparsamen LEDs sind bezüglich ihrer Lichtstärke eigentlich keine wirklichen Leuchten. Mit innovativer Linsen-Technologie lässt sich ihr Lux-Wert aber erheblich verbessern!
Vier Punkte, die Sie bei der Auswahl eines Lichtmasts berücksichtigen sollten
Um die Wahl des richtigen Lichtmasts so einfach wie möglich zu machen, sollten Sie diese vier Punkte beachten: die lokalen Gegebenheiten, den Einsatzbereich, Umweltaspekte und besondere Einschränkungen. Dann finden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute Beleuchtungslösung.
Betrachten Sie zunächst die lokalen Gegebenheiten. Wie groß ist die auszuleuchtende Fläche? Welche Form hat sie? Wo lässt sich der Lichtmast aufstellen, ohne die Arbeiten zu behindern oder Schatten zu produzieren? Aus den Antworten ergibt sich, welche und wie viele Lichtmasten Sie benötigen. Außerdem sollten Sie prüfen, ob die Baustelle nach oben begrenzt ist und ob Umwelteinflüsse wie beispielsweise Starkwind auftreten. Dann müssen Sie den Lichtmast, der ja besonders exponiert ist, eventuell abstützen. Intelligente Lichtmasten sind heute für solche Fälle mit der sogenannten Smart-Mast-Technologie ausgerüstet. Damit bestimmt der Lichtmast selbst, auf welche Höhe er fährt, damit er sich immer in einem sicheren Arbeitsbereich befindet.
Sind Fläche und Gegebenheiten bekannt, können Sie den passenden Mast anhand seines Lichtdiagramms ermitteln. Besonders einfach geht die Dimensionierung mit der kostenlosen Light-the-Power-App von Atlas Copco. Dort geben Sie Größe und Form Ihrer Fläche ein und erhalten dann die notwendige Anzahl an Lichtmasten, um den gewünschten Lux-Wert zu erreichen.
Auch der Einsatzbereich und die Umgebung der Baustelle beeinflussen die Auswahl des Lichtmasts. So müssen beispielsweise in einem Wohngebiet gegebenenfalls Geräuschemissionen beachtet werden. Hier können elektrische Lichtmasten von Vorteil sein, sofern ein Stromanschluss vorhanden ist. Findet sich auf einer Baustelle oder in einem Steinbruch viel Schotter, und Sie müssen den Mast bewegen, wird das Thema Korrosionsschutz interessant. Auch die Erreichbarkeit des Einsatzortes spielt eine wichtige Rolle. So braucht der klassische Lichtmast etwa alle 200 Betriebsstunden eine frische Tankfüllung. Ein Batterie-Pack muss alle 32 Stunden nachgeladen oder ersetzt werden. Ebenfalls zu klären ist, ob der Mast manuell bedient werden soll oder ob es sinnvoll ist, ihn über eine Photozelle oder Zeitschaltung automatisiert zu betreiben.
Betrachtet man die relevanten Umweltaspekte, sind – anders als vielleicht erwartet – die Emissionsvorgaben gemäß Abgasstufe V relativ einfach zu lösen. Denn die üblichen Lichtmasten werden von Motoren mit Leistungen unter 90 Kilowatt betrieben, für die grundsätzlich kein Partikelfilter nötig ist – es sei denn, Sie arbeiten in besonderen Bereichen, etwa in einem Tunnel. Achten Sie nicht nur für die Ökobilanz Ihres Lichtmasts auf Kennzahlen zu Lebensdauer, Wartung und Verschleiß. Außerdem sollten Sie sich über Lautstärke, Schallschutz und Lichtemissionen Gedanken machen, die zum Beispiel Tiere wie Fledermäuse stören könnten. Denn besonders das blau-weiße Licht, das die meisten Lichtmasten ausstrahlen, ist ungewohnt für die Natur. Besser sind etwas gelbliche LEDs, die dem natürlichen Licht näher kommen. Last but not least kann die Flexibilität beim Energieträger, das heißt ein einfach möglicher Wechsel zwischen Diesel- und Elektrobetrieb, große Vorteile mit sich bringen.
Besondere Einschränkungen können durch verschiedenste Faktoren entstehen. In einem Tunnel benötigen Sie einen Partikelfilter und haben eventuell Einschränkungen in der Höhe. Auch besondere Gefahren, wie der erwähnte Starkwind, müssen bekannt sein, denn sie können Einfluss auf die Beleuchtung haben. Schließlich ist sie in acht Metern Höhe Wind und Wetter ausgesetzt. Dort muss der Lichtmast geschützt werden – etwa durch eine gute Wind-und Wetter Kapselung, zum Beispiel gemäß Schutzklasse IP69. Auf Straßen-Baustellen wiederum darf Gegenverkehr nicht geblendet werden. Dafür stehen spezielle Aufsätze zur Verfügung, die das Licht etwas diffuser machen. Das hat zwar einen Einfluss auf die ausgeleuchtete Fläche, aber dafür können Autofahrer nicht mehr direkt in die LEDs gucken, so dass keine Blendgefahr besteht.
Unser Fazit
Kaufen Sie Lichtmasten nicht einfach so von der Stange, sondern schauen sich vorher einmal an, welche Anforderungen Ihre neue Beleuchtungslösung erfüllen soll. Achten Sie allgemein bei der Auswahl auf eine robuste Karosserie, um etwa gegen Steinschlag und Korrosion geschützt zu sein. Auch effiziente Motoren sowie dimmbare Leuchtmittel machen sich bezahlt: Sie können bei modernen Lichtmasten den Kraftstoffverbrauch schnell um die Hälfte senken.