Im schweizerischen Bedano stellt der Pharmariese Osmopharm jährlich bis zu 350 Tonnen Medikamente her – darunter bekannte Wirkstoffe wie Ibuprofen, Paracetamol und Cetirizin. Herzstück der Produktion ist eine hochpräzise Pellettechnologie, bei der medizinische Mikrokugeln erzeugt und per Druckluft mit exakt dosierten Wirkstoffen beschichtet werden. Damit alles reibungslos läuft, setzt Osmopharm auf absolut ölfreie Druckluft von Atlas Copco. Der neueste Kompressor – ein ZT 55 VSD FF – wurde im Rahmen eines Airplan-Leasingvertrags angeschafft, der Wartung, Reparatur und technische Updates abdeckt. Für Osmopharm ist das Modell eine Investition in Effizienz, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit ohne Risiko.
Verborgener Pharma-Riese im Tessin: Osmopharm SA
Im schweizerischen Bedano im Kanton Tessin sitzt einer der grössten, jedoch weitgehend unbekannten Pharmaproduzenten der Welt: die Osmopharm SA. Als Auftragshersteller produziert das Unternehmen monatlich bis zu 120 Millionen Tabletten, Kapseln oder Dosen – insgesamt rund 350 Tonnen Medikamente pro Jahr. Im Zweischichtbetrieb liesse sich die Produktionskapazität sogar nahezu verdoppeln. Die Leistungen umfassen auch die Abfüllung und Endverpackung der Produkte, die von der Schweiz aus in über 30 Länder weltweit exportiert werden. Zu den bekanntesten hier hergestellten Arzneimitteln zählen Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol und Diclofenac sowie das Gichtmittel Allopurinol. Auch das Antiallergikum Cetirizin wird in Bedano produziert.
Besonders stolz ist Mauro Medaglia, der Instandhaltungsleiter in Bedano, auf die Fertigung der sogenannten Pellets – kleinen medizinischen Kugeln, die in Kapseln gefüllt und später von Patienten in dieser Form aufgenommen werden. Die Granulate haben Durchmesser von nur 16 bis 20 µm. Sie werden in eine Wirbelschichtanlage gegeben, wo weitere Stoffe, z. B. Zucker, hinzugefügt, mit Wasser vermischt und zu einer feuchten Masse gepresst werden. Durch eine zentrifugale Bewegung des Rotors im Mischbehälter entstehen gleichmässig runde und dichte Agglomerate, die durch Extruder zu Pellets verarbeitet werden. Diese fertigen Pellets müssen nur noch getrocknet werden.
Die grosse Kompressorstation bei Osmopharm umfasst einen über 20 Jahre alten ZT 30 FF im Vordergrund sowie einen neuen ZT 55 VSD FF, den der Pharmahersteller nicht gekauft, sondern über einen Airplan-Vertrag von Atlas Copco geleast hat. Bei diesem All-inclusive-Vertrag muss sich der Kunde um nichts kümmern: Atlas Copco stellt alle nötigen Komponenten über die gesamte Vertragslaufzeit bereit und hält sie auf dem technisch neuesten Stand.
Ölfreie Druckluft für höchste Reinheit
Über fein gesteuerte Druckluftdüsen werden verschiedene Substanzen auf die Pellets gesprüht, so dass jede Kugel einer Charge exakt dieselbe Wirkstoffmenge erhält. Anschliessend werden mehrere dieser Pellets in Kapseln gefüllt, die Osmopharm am Markt zukauft. Die spezielle Beschichtung – teils auch die Kapsel selbst – stellt sicher, dass der Wirkstoff beispielsweise den sauren Magen unbeschadet passiert oder seine Wirkung zeitverzögert im Körper entfaltet.
Da die Druckluft beim Aufbringen der Wirkstoffe direkt mit dem Produkt in Kontakt kommt – und dieses letztlich vom Menschen eingenommen wird – muss sie absolut rein sein. Osmopharm setzt daher seit über 25 Jahren auf ölfrei verdichtende Kompressoren der Z-Serie von Atlas Copco. Diese garantieren die höchste Reinheitsklasse nach ISO 8573-1 Klasse 0 (2010) – das bedeutet: 100 % ölfreie Druckluft. Diese wird heute von drei Kompressoren erzeugt, die in zwei benachbarten Räumen installiert sind und die Druckluft in ein gemeinsames Versorgungsnetz einspeisen:
- ein luftgekühlter Drehzahnkompressor des Typs ZT 30 FF mit 30 kW Leistung,
- ein ähnlicher, nur etwas leistungsstärkerer Kompressor des Typs ZT 37 VSD FF mit drehzahlgeregeltem 37-kW-Motor sowie neuerdings
- ein ZT 55 VSD FF, der ebenfalls drehzahlgeregelt arbeitet und, wie die beiden anderen, über einen integrierten Drucklufttrockner verfügt.
Auf dem Display des Kompressors, zugleich Bedienfeld, lässt sich zum Beispiel der aktuelle Betriebsdruck (hier: 7,6 bar) oder der Drucktaupunkt ablesen.
Drehzahlregelung spart bis zu einem Drittel Energie ein
Das Kürzel „VSD“ auf den Typenschildern steht bei Atlas Copco für „Variable Speed Drive“ – einen drehzahlgeregelten Antrieb, der die Druckluft exakt nach Bedarf und damit höchst effizient liefert. Steigt der Luftverbrauch der angeschlossenen Anlagen, erhöht der Motor automatisch seine Drehzahl; sinkt der Bedarf, wird die Leistung wieder reduziert. Im Vergleich zu herkömmlichen Kompressoren mit Volllast-Leerlauf-Betrieb verringert diese Regelung nicht nur den Energieverbrauch, sondern schont auch die Mechanik und reduziert den Wartungsaufwand. „Gerade gegenüber schlecht ausgelasteten Maschinen lassen sich mit VSD-Kompressoren bis zu 30 Prozent Energie einsparen“, erklärt Roberto Macconi, Kundenbetreuer für Atlas Copco im Tessin.
Das Kürzel „FF“ in den Modellbezeichnungen steht für „Full Feature“ – eine höherwertige Ausstattung mit integriertem Kälte- oder Adsorptionstrockner. Die Trockner kühlen die Druckluft bereits im Kompressor und senken den Drucktaupunkt auf das benötigte Niveau, bei Osmopharm liegt dieses bei 3 °C. Dabei entstehendes Kondensat wird zuverlässig abgeschieden. Direkt hinter den drei Kompressoren sitzt ein PDp+-Partikelfilter, womit unter Referenzbedingungen eine Druckluftqualität von 1-4-0 gemäss ISO 8573-1 erreicht wird. Die Ziffern der Druckluft-Qualitätsklassen stehen für den Feststoffgehalt (erste Stelle), den Feuchtegehalt (zweite Stelle) sowie den Restölgehalt (dritte Stelle). Je niedriger die jeweilige Zahl, desto höher die Luftqualität.
Ohne Investitionsrisiko und flexibel bei Bedarfsänderungen
Den neuesten Kompressor, ZT 55 VSD FF, hat der Pharmahersteller nicht gekauft, sondern über einen Airplan-Vertrag von Atlas Copco geleast – einen All-inclusive-Vertrag, bei dem sich der Kunde um nichts kümmern muss: Atlas Copco stellt alle nötigen Komponenten über die gesamte Vertragslaufzeit bereit. Dazu zählen je nach Ausgestaltung Kompressoren, Trockner, Filter, eine übergeordnete Steuerung, Monitoringsysteme sowie gegebenenfalls Airnet-Rohrleitungen. Installation, Wartung, Reparaturen sowie die kontinuierliche technische Aktualisierung der Anlagen liegen vollständig in der Verantwortung von Atlas Copco.
Für Osmopharm erwies sich dieser Vertragsansatz laut Mauro Medaglia als überzeugendste Lösung für die neue Investition. Schon für die älteren Kompressoren hatte der Pharmahersteller vor Jahren umfangreiche Serviceverträge abgeschlossen, die alle Wartungsarbeiten durch zertifizierte Techniker abdecken. Im Unterschied zu derartigen Serviceverträgen, die allesamt mindestens die pünktliche Wartung mit Original-Ersatzteilen und -schmiermitteln umfassen, zum Teil erweitert zum Beispiel um Garantieverlängerungen für bestimmte Komponenten, sind beim Airplan-Modell zusätzlich auch sämtliche Reparaturen inbegriffen. Ausserdem bietet es je nach Vertragsgestaltung die Möglichkeit, den Kompressor während der Laufzeit gegen ein leistungsstärkeres oder kleineres Modell auszutauschen, um die Drucklufterzeugung im Laufe der Jahre an den aktuellen Bedarf und maximale Effizienz anzupassen.
Der ZT 37 VSD FF wurde 2007 installiert. Auch er verfügt über einen drehzahlgeregelten Motor und einen integrierten Trockner. Rechts an der Wand sind die beiden Feinstpartikelfilter des Typs PDp zu sehen.
Effizienteste Druckluftlösung über Simulationsrechnung ermittelt
Die Entscheidung für den aktuellen ZT 55 VSD FF fiel nach einer Simulationsrechnung, die Atlas-Copco-Experte Roberto Macconi im Vorfeld durchgeführt hatte. Dafür hat er über sieben Tage, inklusive dem Wochenende, den Druckluftbedarf minutengenau gemessen und die Erzeugung mit verschiedenen neuen Kompressoren durchgespielt. Der drehzahlgeregelte ZT 55 VSD FF konnte die Druckluft bei dem gegebenen Lastprofil mit seinen 55 kW an installierter Motorleistung und einem maximalen Volumenstrom von rund 135 l/s am effizientesten bereitstellen.
Bei Osmopharm liegt der erforderliche Betriebsdruck bei rund 7,6 bar. Unter der Woche übernimmt der moderne 55-kW-Kompressor die Drucklufterzeugung allein. Sollte es zu Spitzenlasten kommen, schaltet sich einer der beiden kleineren Kompressoren aus dem Bestand automatisch hinzu. Am Wochenende hingegen rotieren nur diese beiden älteren Modelle im Einsatz, während der neue Kompressor pausiert. Die Maschinen aus den Jahren 2003 (ZT 30 FF) und 2007 (ZT 37 VSD FF) leisten nach wie vor zuverlässig ihren Dienst.
Atlas-Copco-Verkäufer Roberto Macconi (links) mit Mauro Medaglia, dem Leiter der Instandhaltung bei Osmopharm, vor dem neuen Airplan-Kompressor. Die Maschine wurde auf Basis eines All-inclusive-Vertrages geleast: In den fünf Jahren der Laufzeit sind alle Wartungen, Reparaturen und Updates inklusive – mit Option auf den Austausch des Kompressors gegen ein leistungsstärkeres oder kleineres Modell, sofern dies angezeigt sein sollte.
Schnelle Reaktionszeit bei allen Anliegen
„Ohne Druckluft steht unsere Produktion still“, betont Mauro Medaglia, Leiter der Instandhaltung. „Wenn ein Kompressor Probleme macht, muss dieses innerhalb von zwei bis drei Stunden gelöst sein.“ Dank der bestehenden Wartungsverträge mit Atlas Copco sei diese schnelle Reaktionszeit jederzeit gewährleistet. „Sobald ich meinen Ansprechpartner kontaktiere, wird jedes Anliegen sofort bearbeitet – und jedes Problem rasch behoben“, sagt Medaglia.
Für die Entscheidung zugunsten des Airplan-Vertrages gegenüber einer Direktinvestition hat der Instandhalter übrigens eine Kalkulation auf fünf Jahre angestellt. „Möglicherweise hätte sich eine Direktinvestition, auf zehn Jahre gerechnet, eher bezahlt gemacht“, sagt Medaglia, „aber mit dem Airplan-Modell haben wir die Sicherheit, dass immer die neueste Technik im Haus steht.“ Denn sollte Atlas Copco in einigen Jahren einen effizienteren Kompressor auf den Markt bringen, hat Osmopharm die Möglichkeit, diesen im Zuge des Vertrages installieren zu lassen, ohne dass man wieder eine neue Maschine kaufen muss.
Die Entscheidung für den aktuellen ZT 55 VSD FF traf Osmopharm im Anschluss an eine Simulationsrechnung, die Roberto Macconi (Bild) im Vorfeld durchgeführt hatte. Dafür hatte der Atlas-Copco-Experte den Druckluftbedarf über eine ganze Woche an jedem Tag minutengenau gemessen und die Erzeugung mit verschiedenen Kompressoren durchgespielt. Der drehzahlgeregelte ZT 55 VSD FF konnte die Druckluft bei dem gegebenen Lastprofil mit seinen 55 kW installierter Motorleistung und maximalem Volumenstrom von rund 135 l/s am effizientesten bereitstellen.
Die Druckluft wird innerhalb der Kompressoren von integrierten Trocknern auf den gewünschten Drucktaupunkt von 3 °C gebracht und anschliessend von einem Aktivkohle-Feinstpartikelfilter dieses Typs PDp+ aufbereitet. Damit erreicht Osmopharm unter Referenzbedingungen eine Druckluftqualität der Klasse 1-4-0 gemäss ISO 8753-1.