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So funktioniert ein Stickstoffgenerator

Die Luft, die wir einatmen, besteht zu etwa 78 % aus Stickstoff. Aber Stickstoff mit einer höheren Reinheitsklasse kann für eine Vielzahl an Anwendungen in vielen Branchen eingesetzt werden. Unternehmen, die Stickstoff verwenden, können davon profitieren, Stickstoff selbst zu erzeugen.

20. November 2025

Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Was sind Stickstoffgeneratoren?

Stickstoffgeneratoren erzeugen gasförmigen Stickstoff vor Ort, indem sie den Stickstoff von der Umgebungsluft trennen. Gewöhnliche Luft besteht aus etwa 78 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff, mit kleinen Mengen anderer Gase. Obwohl Stickstoff in der Atmosphäre reichlich vorhanden ist, kann er nicht immer direkt in der Industrie verwendet werden, da die meisten Prozesse Gas mit höherer Reinheit und mit kontrolliertem Volumenstrom und Druck erfordern.

 

Stickstoffgeneratoren erfüllen diese Aufgabe, indem sie Druckluft filtern und Stickstoffmoleküle von Sauerstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf trennen. Das Ergebnis ist eine konstante Versorgung mit gereinigtem gasförmigen Stickstoff, der für den industriellen Einsatz zur Verfügung steht. In der Praxis bedeutet dies, dass Unternehmen nicht mehr auf gelieferte Flaschen oder Flüssigtanks angewiesen sind, was nicht nur teuer, sondern auch logistisch einschränkend sein kann.

Stickstoffgeneratoren: Die Hauptfunktion von Stickstoffgeneratoren ist die Bereitstellung einer kontinuierlichen, zuverlässigen und bedarfsgerechten Stickstoffversorgung, die auf den erforderlichen Reinheitsgrad zugeschnitten ist. Dies macht sie unverzichtbar für Branchen, in denen Oxidation kontrolliert oder verhindert werden muss, wie z. B.:

  • Elektronikherstellung: Korrosion von Leiterplatten verhindern.
  • Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Verlängerung der Haltbarkeit durch Reduzierung der Sauerstoffexposition.
  • Reifenfüllung: Verbesserung der Stabilität und Sicherheit.
  • Chemische Verarbeitung: Bereitstellung einer inerten Atmosphäre, um unerwünschte Reaktionen zu verhindern.

Durch die eigene Stickstofferzeugung gewinnen Unternehmen an Unabhängigkeit und Flexibilität und vermeiden gleichzeitig regelmäßige Lieferungen und den Umgang mit Hochdruckgasflaschen.

Wie funktionieren Stickstoffgeneratoren?

Stickstoffgeneratoren trennen Stickstoffmoleküle von Sauerstoff und anderen Gasen in Druckluft und erzeugen einen kontrollierten gasförmigen Stickstoffstrom. Dieser Prozess wird als Stickstoffgasproduktion bezeichnet und kann durch verschiedene Methoden zur Stickstoffproduktion erreicht werden.

 

Um Stickstoff aus Luft zu erzeugen, wird dem Generator zunächst ein Volumenstrom sauberer, trockener Druckluft zugeführt. Im Inneren der Einheit werden Stickstoffmoleküle durch eine Separationstechnologie isoliert, während Sauerstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf entfernt werden. Das Ergebnis ist ein gereinigter Stickstoffstrom, der sofort verwendet oder für eine spätere Verwendung gespeichert werden kann.

 

In modernen Systemen zur Stickstofferzeugung kommen zwei Haupttechnologien zum Einsatz:

  1. Membran-Stickstoffgeneratoren - kompakte Einheiten, die Gase mithilfe semipermeabler Fasern trennen.

  2. Druckwechseladsorptions-Stickstoffgeneratoren (PSA) - Systeme, die Kohlenstoffmolekularsiebe verwenden, um eine sehr hohe Stickstoffreinheit zu erreichen.

Die Wahl zwischen diesen hängt von der erforderlichen Stickstoffqualität und der Anwendung ab. Zum Beispiel kann das Füllen von Reifen oder die Brandbekämpfung nur 90–99 % Reinheit erfordern. Hierfür ist die Membrananlage geeignet. Industrien wie Lebensmittelverpackungen oder Kunststoffe hingegen benötigen oft Reinheiten bis zu 99,999 %, was nur mit der PSA-Technologie erreicht werden kann.

System zur Stickstofferzeugung

Ein System zur Stickstofferzeugung umfasst die komplette Anlage, die zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Stickstoff vor Ort erforderlich ist. Während der Generator die zentrale Komponente ist, sorgen mehrere andere Elemente zusammen für einen stabilen Betrieb und eine hohe Gasqualität.

Eine typische Stickstoffproduktionsanlage besteht aus:

  1. Kompressor: liefert Druckluft.
  2. Trockner: Entzieht der Luft Feuchtigkeit.
  3. Filter: fangen Öldämpfe und Feststoffpartikel auf.
  4. Druckluftbehälter: stabilisiert Druck und Durchfluss.
  5. Stickstoffgenerator: Trennt Stickstoff von Sauerstoff und Spurengasen.
  6. Stickstoffbehälter: Speichert produzierten Stickstoff für Spitzenbedarf.

Stickstoff kann entweder direkt aus dem Generator genutzt oder für eine kontinuierliche Versorgung in einem Speichertank gepuffert werden.

Anordnung der Stickstoffgeneratoren

Typischer Aufbau einer Stickstoffgeneratoren-Installation

Stickstoff-Membrangeneratoren

Abbildung: Anwendung der Druckluft- und Stickstofflösung

Diese Technologie trennt Luft in Komponentengase, indem sie Druckluft durch semipermeable Membranen aus Bündeln einzelner Hohlfasern leitet. Jede Faser ist sehr klein, hohl und hat einen perfekten kreisrunden Querschnitt. An einem Ende des Moduls wird Druckluft in die Fasern eingeleitet und strömt durch die Fasern. Sauerstoff, Wasserdampf und andere Spurengase durchdringen leicht die Membranfaser und werden abgeführt, aber Stickstoff verbleibt in der Membran und steht als Produkt am Ausgang zur Verfügung. Da Wasserdampf durch die Membran dringt, ist der gasförmige Stickstoff sehr trocken, mit Taupunkten bis zu -50 °C (-58 °F).

 

Die Membrantechnologie ist einfach und effizient, mit kompakten All-in-One-Geräten, die wenig Wartung erfordern und geringe Betriebskosten haben. Sie eignet sich ideal für Anwendungen, bei denen der erforderliche Stickstoffdurchsatz relativ niedrig ist und die Reinheit 99 % nicht überschreitet. Die Membrantechnologie hat eine geringere Anfangsinvestition als Technologien mit hohem Durchfluss/hoher Reinheit wie Druckwechseladsorption (PSA). 

Stickstoffgeneratoren mit Druckwechseladsorption (PSA)

Adsorption ist der Prozess, bei dem Atome, Ionen oder Moleküle einer Substanz (in diesem Fall Druckluft) an der Oberfläche eines Adsorbers haften.

 

Ein PSA-Generator isoliert Stickstoff, und die anderen Gase im Druckluftstrom (Sauerstoff, CO2 und Wasserdampf) werden adsorbiert, wodurch im Wesentlichen reiner Stickstoff zurückbleibt.

 

Die PSA-Anlage bindet Sauerstoff aus dem Druckluftstrom, wenn sich Moleküle an ein Kohlenstoffmolekularsieb binden. Dies geschieht in zwei separaten Druckbehältern (Behälter A und B), die jeweils mit einem Kohlenstoffmolekularsieb gefüllt sind und zwischen einem Trenn- und einem Regenerationsprozess wechseln.

Saubere und trockene Druckluft tritt in den Behälter A ein. Da Sauerstoffmoleküle kleiner sind als Stickstoffmoleküle, passieren sie die Poren des Siebs. Stickstoffmoleküle passen nicht durch die Poren, daher umgehen sie das Sieb, was zu Stickstoff mit der gewünschten Reinheit führt. Diese Phase wird Adsorptions- oder Trennphase genannt. Der Großteil des in Behälter A produzierten Stickstoffs verlässt das System und ist direkt einsatzbereit oder kann gelagert werden.

Anschließend wird ein kleiner Teil des erzeugten Stickstoffs in die entgegengesetzte Richtung in Behälter B geleitet. Durch diese Strömung wird der Sauerstoff, der in der vorherigen Adsorptionsphase von Behälter B festgehalten wurde, herausgedrückt. Durch die Entlastung des Drucks in Behälter B verlieren die Kohlenstoff-Molekularsiebe ihre Fähigkeit, die Sauerstoffmoleküle zu binden. Diese lösen sich von den Sieben und werden von dem kleinen Stickstoffstrom aus Behälter A abgeleitet. Dieser „Reinigungsprozess“ ermöglicht es, neue Sauerstoffmoleküle in der nächsten Adsorptionsphase an die Siebe zu binden.

Die PSA-Technologie ermöglicht einen kontinuierlichen Stickstoffdurchfluss mit hoher Kapazität in anspruchsvollen Anwendungen bei Reinheitsgraden von bis zu 99,999 %. PSA-Generatoren haben höhere Anfangsinvestitionskosten als Membrangeneratoren, bieten jedoch die Vorteile eines höheren Durchflusses und höherer Reinheitsgrade, die in einigen Branchen und Anwendungen gefordert werden.

PSA vs. Membrangeneratoren

PSA-Einheiten liefern eine ultrahohe Reinheit, sind aber komplexer, während Membransysteme einfacher und robuster sind. In beiden Fällen ist die Wartung von Stickstoffgeneratoren für eine gleichbleibende Leistung unerlässlich.

 

PSA

MEMBRAN

ERZIELBARE REINHEIT

EFFIZIENT BIS ZU 99,999 %

EFFIZIENT BIS ZU 99,9 %

EFFIZIENZ

HÖHER

HOCH

TEMPERATURABH. LEISTUNG

NIEDRIGER BEI HOHER TEMP.

HÖHER BEI HOHER TEMP.

KOMPLEXITÄT DES SYSTEMS

MITTEL

NIEDRIG

WARTUNGSINTENSITÄT

NIEDRIG

SEHR NIEDRIG

DRUCKSTABILITÄT

FLUKTUATION EIN-/AUSLASS

STABIL

LUFTSTROMSTABILITÄT

FLUKTUATION EIN-/AUSLASS

STABIL

INBETRIEBNAHMEGESCHWINDIGKEIT

MINUTEN/STUNDEN

SEKUNDEN

EMPFINDLICHKEIT GEGENÜBER WASSER(DAMPF)

DTP MAX. 8 °C

KEIN FLÜSSIGES WASSER

ÖLEMPFINDLICHKEIT

NICHT ZULÄSSIG (< 0,01 mg/m³)

NICHT ZULÄSSIG (< 0,01 mg/m³)

GERÄUSCHPEGEL

HOCH (Beim Abblasen)

SEHR NIEDRIG

GEWICHT

MITTEL

NIEDRIG

Membransysteme erfordern in der Regel weniger Wartung, da sie keine beweglichen Teile und weniger empfindliche Komponenten haben – dadurch eignen sie sich gut für Umgebungen, in denen Stiullstandszeiten vermieden werden müssen.

 

PSA-Systeme erfordern mehr Aufmerksamkeit hinsichtlich der Ansaugluftqualität, der Filter und des Adsorptionsmaterials. Wenn sie jedoch mit einem strukturierten Wartungsplan für Stickstoffgeneratoren kombiniert werden, liefern sie die höchsten Reinheits- und Leistungsstufen für anspruchsvolle Anwendungen.

Industrielle Anwendungen von Stickstoffgeneratoren

Stickstoff wird in der Industrie häufig verwendet, da er inert, geruchlos und oxidationshemmend ist. Ein Generator vor Ort liefert Stickstoff mit der richtigen Reinheit und dem richtigen Durchfluss, wodurch die Abhängigkeit von Lieferungen in Flaschen reduziert wird und gleichzeitig eine stabile Gasversorgung sichergestellt wird.

 

Zu den Hauptanwendungen gehören:

  • Chemische Verarbeitung: Stickstoff wird verwendet, um inerte Bedingungen zu schaffen, die Explosionen oder unerwünschte Reaktionen verhindern. Mit Stickstoffgeneratoren in der chemischen Industrie können Betreiber die Sicherheit aufrechterhalten und gleichzeitig die Gasbeschaffungskosten senken.
  • Lebensmittel- und Getränkeproduktion: Kontrollierte Atmosphären tragen zur Verlängerung der Haltbarkeit und zum Erhalt des Geschmacks bei. In Verpackungslinien spülen Stickstoffgeneratoren für die Lebensmittelindustrie Sauerstoff aus Verpackungen. In der Getränkeabfüllung schützt Stickstoff Flüssigkeiten während der Abfüllung und Lagerung.
  • Automobilindustrie: Stickstoffgefüllte Reifen halten den Druck länger und reduzieren die Oxidation des Gummis. Der Einsatz von Stickstoffgeneratoren für Reifen stellt eine zuverlässige Versorgung für Servicezentren und Flottenbetreiber sicher.

"Wofür werden Stickstoffgeneratoren also verwendet?" Die Antwort umfasst einen breiten Anwendungsbereich, von Labor und Kunststoff bis hin zu Aquakultur und Pharmazie, überall dort, wo eine sauerstofffreie oder sauerstoffarme Umgebung erforderlich ist.

Vorteile der Stickstofferzeugung vor Ort

Die eigene Stickstoffproduktion gibt Unternehmen die direkte Kontrolle über Leistung, Reinheit und Druck. Neben der Flexibilität ergeben sich erhebliche betriebliche und finanzielle Vorteile im Vergleich zum Einsatz externer Lieferanten.

 

Die wichtigsten Vorteile sind:

  • Kostenstabilität: Unabhängigkeit von Marktpreisschwankungen bei Stickstoff in Flaschen oder Tanks.
  • Geringere Logistikkosten: Keine Transportgebühren, Lieferplanung oder Rückführung von Flaschen.
  • Sicherheitsverbesserungen: Vermeidet die Risiken bei der Lagerung und Handhabung von Hochdruckflaschen.
  • Kein Verlust: Vermeidet Abdampfverluste aus Flüssigkeitsbehältern und ungenutztes Restgas in Flaschen.
  • Zuverlässigkeit: kontinuierliche Versorgung rund um die Uhr, wodurch das Risiko von Produktionsausfällen reduziert wird.
  • Langfristige Einsparungen: Während die Ausrüstung eine Vorabinvestition erfordert, sind die Betriebskosten im Laufe der Zeit deutlich niedriger.

Diese Faktoren machen die Stickstofferzeugung vor Ort nicht nur zu einer technischen Lösung, sondern auch zu einer Möglichkeit, die Sicherheit, Effizienz und das Kostenmanagement im täglichen Betrieb zu verbessern. Erfahren Sie mehr über die Vorteile der Stickstofferzeugung vor Ort.

Auswahl der richtigen Stickstoffgeneratoren

Jede Anwendung hat unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Stickstoffdurchfluss, Reinheit und Betriebsbedingungen. Das richtige System sorgt für Effizienz, Sicherheit und langfristige Kosteneinsparungen. Für einige Branchen kann ein kompakter Membrangenerator ausreichen, während andere die ultrahohe Reinheit der PSA-Technologie erfordern.

 

Da die Wahl sowohl von technischen als auch von wirtschaftlichen Faktoren abhängt, ist es oft am besten, die Anforderungen mit einem Spezialisten zu überprüfen, der das System an den Prozess anpassen kann.

Fragen Sie einen Experten nach der besten Lösung für die eigene Stickstofferzeugung.

Häufig gestellte Fragen

Wofür werden Stickstoffgeneratoren verwendet?

Zur kontinuierlichen Versorgung mit gasförmigem Stickstoff für industrielle Prozesse werden Stickstoffgeneratoren eingesetzt. Zu den Anwendungen gehören Lebensmittelverpackungen, Getränkeabfüllung, Reifenbefüllung, chemische Verarbeitung, Elektronikherstellung und Laborarbeiten.

Benötigen Stickstoffgeneratoren Druckluft?

Ja. Alle Stickstoffgeneratoren sind auf eine Druckluftversogung angewiesen. Die Luft wird gefiltert, getrocknet und dann im Inneren des Generators aufbereitet, wo Stickstoff von Sauerstoff und anderen Gasen getrennt wird.

Wie wird Stickstoff industriell hergestellt?

Industrieller Stickstoff wird üblicherweise durch kryogene Destillation oder durch Stickstoffgeneratoren vor Ort erzeugt. Kryogene Anlagen trennen Gase bei sehr niedrigen Temperaturen, während Generatoren wie PSA und Membraneinheiten Stickstoff direkt von Druckluft trennen.

Welche Arten der Stickstofferzeugung gibt es?

Es gibt zwei Haupttypen:

  • Membrangeneratoren - kompakte, wartungsarme Einheiten für moderate Reinheitsanforderungen.
  • PSA-Generatoren (Pressure Swing Adsorption) - größere Systeme, die hoch- bis ultrahochreinen Stickstoff liefern können.

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So funktioniert ein Stickstoffgenerator

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