Pneumatische Fördersysteme werden häufig für den Transport von Schüttgütern verwendet. Schüttgüter sind ein Gemenge von pulvriger, körniger bis hin zur stückiger Form, die je nach Beschaffenheit entweder freifließend (Kohäsionslos) oder zusammenhaltend (Kohäsiv) sein können. Einer der Vorteile einer pneumatischen Förderung gegenüber der mechanischen oder hydraulischen Alternative ist, dass das Schüttgut günstig, schonend und auf einfache Weise transportiert werden kann. Der Trick: Mit einer ausreichenden Aktivierungsenergie verhält sich das Schüttgut wie Fluid. Mit Druckluft (Druckförderung) beziehungsweise Unterdruck (Saugförderung) lässt es sich so beinahe wie eine Flüssigkeit durch Rohrleitungen transportieren.
Schonender Transport Dank Dichtstromförderung
Zwei Varianten der Dichtstromförderung
Dank des schonenden Transports einer Dichtstromförderung werden die Schüttdichte und die Verteilung der Körnergröße kaum beeinflusst. Die behutsame, staubdichte und nahezu entmischungsfreie Förderung des Schüttgutes belastet zudem das Rohrleitungssystem nur gering. Dichtstromfördersysteme zeichnen sich durch eine besonders hohe Betriebseffizienz aus, da sie nur wenig Förderluft benötigen. Sie eignen sich für den geräuscharmen Transport von wenigen Metern bis hin zu mehreren hundert Metern. Das Rohrleitungssystem lässt sich flexibel gestalten. Da das System geschlossen ist und ohne sich bewegende Elemente auskommt, kann das Schüttgut zuverlässig vor Verunreinigungen geschützt werden.
Das Schüttgut lässt sich bei der Dichtstromförderung entweder pulsweise (diskontinuierlich, auch als Pfropfenförderung bekannt) oder in einem kontinuierlichen Strom (Strähnenförderung) dem Nachfolgeprozess zuführen.
Pfropfenförderung: Für eine besonders schonende, langsame Beförderung selbst größerer Mengen von Schüttgut kommt die Pfropfenförderung zum Einsatz. Die Förderung ab etwa 0,5 m/sec bis rund 10 m/sec eignet sich für nahezu unbeschränkte Förderwege und Leistungsklassen. Bei diesem pulsweisen Transport schiebt die Luft das Fördergut zu einem Ballen zusammen, der sich mit geringer Geschwindigkeit und hohem Druck durch die Rohrleitung schiebt. Weitere Ballen folgen in regelmäßigen Abständen. Diese Fördermethode nutzt die eingesetzte Druckluft besonders effektiv und schont das Rohrleitungssystem. Die Beladung kann bis zu 100 kg/kg (kg Fördergut pro kg Luft) betragen.
Strähnenförderung: Mit Geschwindigkeiten von 10 bis 20 m/sec rutscht in einem kontinuierlichen Strom ein Teil des Schüttgutes über den Boden des Rohres, während darüberfliegende Partikel das Schüttgut fortbewegt. Die Beladung kann 20 bis 40 kg/kg betragen.
Dichtstromförderung mit Gebläsen
Eine pneumatische Förderanlage lässt sich sehr flexibel gestalten und sogar mit einem bereits vorhandenen Druckluftnetz verbinden. Das Problem dabei ist allerdings, dass in diesem Fall die Druckluft oft um das Fünf- bis Sechsfache gemindert werden muss und dadurch unnötig Energie verloren geht. Daher lohnt es sich in vielen Fällen, eine pneumatische Förderanlage mit einem eigenen Gebläse anzutreiben. Unsere ölfrei verdichtenden Lösungen liefern dazu die erforderliche Niederdruckluft von 0,3 bis 4 bar(g), die auch mit variabler Drehzahlregelung verfügbar sind.