22. September 2025
Eine effiziente Wassernutzung hat in der modernen Brauerei eine wachsende Priorität. Während der Schwerpunkt auf der Rezepturoptimierung und Energieeinsparungen liegt, gibt es eine erhebliche ungenutzte Möglichkeit, das sogenannte Prozesswasser zurückzugewinnen – das Wasser, das nach dem letzten Spülschritt von CIP-Systemen (Cleaning-in-Place) zurückbleibt.
Bei Reinigungszyklen wird dieses Wasser manchmal auch als stehendes Wasser bezeichnet und wird in der Regel entsorgt, obwohl es nur minimale Rückstände enthält. Bei ordnungsgemäßer Aufbereitung mittels Prozessfiltration wird es jedoch zu Prozesswasser: sauberes, wiederverwendbares Brauchwasser, das sich für Anwendungen ohne Produktkontakt wie Kistenwäsche, Bodenreinigung oder CIP-Vorspülungen eignet. Mit der richtigen Einrichtung können Brauereien den Wasserverbrauch erheblich reduzieren, die Abwasserkosten senken und die Nachhaltigkeit insgesamt verbessern.
Warum die Rückgewinnung von Prozesswasser wichtig ist
In einer typischen Brauerei kann Prozesswasser etwa 10 % des gesamten Wasserverbrauchs ausmachen.
Wenn sie unbehandelt bleibt, erhöht sie die Betriebskosten und die Ressourcenverschwendung. Mit modernen Filtrationstechnologien kann dieses Wasser jedoch zur internen Wiederverwendung zurückgewonnen werden, was Folgendes unterstützt:
- Geringerer Frischwasserbedarf
- Reduzierte Abwasserableitung
- Verbesserte Nachhaltigkeitskennzahlen
- Schnellere Amortisation (ROI)
Die Rückgewinnung von Prozesswasser ist eine wichtige Komponente des Brauereiwasserrecyclings und ein praktisches Beispiel für Strategien zur Wiederverwendung von Brauereiabwasser.
Wie Prozessfiltration Prozesswasser wiederverwendbar macht
Der Schlüssel zur Wiederverwendung von Prozesswasser ist ein mehrstufiges Prozessfiltrationssystem. Jede Stufe entfernt spezifische Verunreinigungen und stellt sicher, dass das Wasser die internen Qualitätsstandards für die Wiederverwendung in Reinigungs- oder Versorgungsanwendungen erfüllt.
1. Vorfiltration (z. B. Beutelfilter)
Fängt grobe Feststoffe und Partikel auf und schützt die nachgeschalteten Filtrationsstufen.
2. Erste Filtrationsstufe (PFP-A- und PFP-Faltenfilterpatronen)
Entfernt Feinstaub, Mikroorganismen und Kolloide.
3. Sterile Filtration (mit SME+, die unter gefaltete Membranfilterpatronen fallen)
Letzte Barriere zur Gewährleistung der mikrobiologischen Sicherheit und Erfüllung der Hygieneanforderungen für die Wiederverwendung in der Brauerei.
Filtrationsstufen stellen sicher, dass die Wasserqualität internen Standards entspricht und erreichen oft eine Trübung von <1 NTU und mikrobielle Werte, die für die Wiederverwendung geeignet sind.
Wo zurückgewonnenes Prozesswasser verwendet wird
Aufbereitetes Prozesswasser wird in der Regel für die Kistenwäsche, Bodenreinigung, CIP-Spülung der ersten Stufe oder Kühlwasserzusatz wiederverwendet – keines davon erfordert direkten Produktkontakt. Diese Anwendungen bieten konsistente Möglichkeiten, sowohl den Wasserverbrauch als auch die Betriebskosten zu senken.
Praxisbeispiele: Einsparungen und ROI in Aktion
Diese Beispiele zeigen, wie selbst kleine oder mittlere Brauereien finanziell von der Implementierung der Prozesswasserrückgewinnung profitieren können.
Brauerei A – Jahresproduktion: 50.000 hl
- Wasserverbrauch: 3–5 Liter pro Liter Bier = 150.000-250.000 hl/Jahr
- Prozesswasserpotenzial: 15.000-25.000 hl/Jahr
- Investition: 30.000 € (zweistufige Filtration)
- Betriebskosten: ~3500€/Jahr
- Jährliche Einsparung: ~7.500 €
- Amortisationszeit: ~4 Jahre
Brauerei B – Jahresproduktion: 200.000 hl
- Wasserverbrauch: 600.000-1.000.000 hl/Jahr
- Prozesswasserpotenzial: 60.000-100.000 hl/Jahr
- Investition: 120.000 € (dreistufige Filtration)
- Betriebskosten: ~12.000 €/Jahr
- Jährliche Einsparung: ~35.000 €
- Amortisationszeit: ~3–4 Jahre
Wichtige Überlegungen zur Integration
Die erfolgreiche Rückgewinnung von Prozesswasser erfordert die durchdachte und strategische Integration der Filtration in bestehende Betriebsabläufe.
Zu den wichtigsten Themen gehören:
- Anlagenaufbau
Filtrationssysteme sollten modular, skalierbar und flexibel genug sein, um sich in bestehende Brauereibetriebe zu integrieren und gleichzeitig unterschiedlichen Produktionsanforderungen gerecht zu werden.
- Automatikbetrieb
Sensoren und automatisierte Steuereinheiten helfen bei der Überwachung der Filtrationsleistung und der Wasserqualität in Echtzeit, was einen effizienten und konsistenten Betrieb ermöglicht.
- Wartungsdienste
Eine regelmäßige Wartung der Filter ist unerlässlich, um die langfristige Zuverlässigkeit des Systems zu gewährleisten und eine gleichbleibende Wasserqualität für die interne Wiederverwendung aufrechtzuerhalten.
Atlas Copco Filtrationstechnologien im Fokus
Die Brauereifiltrationssysteme von Atlas Copco sind auf eine einfache Integration in jede Prozesswasseraufbereitungseinrichtung ausgelegt.
Diese Prozessfilter helfen Brauereien, sich an moderne Nachhaltigkeitsstandards anzupassen und sowohl die Effizienz als auch die Umweltverträglichkeit zu verbessern. Ganz gleich, ob Sie skalieren oder nachrüsten, unsere Systeme sind auf Langlebigkeit, Leistung und vollständige Konformität mit den Brauanforderungen ausgelegt.
Die Rückgewinnung von Prozesswasser ist eine intelligente, zukunftsorientierte Strategie, die Brauereien hilft, Kosten zu senken, Abfall zu reduzieren und die betriebliche Widerstandsfähigkeit zu verbessern.
Unsere Experten können Ihnen bei der Bewertung Ihrer Einrichtung helfen und die richtige Filtrationslösung empfehlen, die auf Ihre Wasserqualität, Ihren Produktionsumfang und Ihre Nachhaltigkeitsziele zugeschnitten ist.
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FAQ: Prozesswasserrückgewinnung in Brauereien
Das Verständnis dafür, wie Brauereien Prozesswasser zurückgewinnen und wiederverwenden können, ist ein entscheidender Teil eines nachhaltigen Braubetriebs. Im folgenden Abschnitt werden einige der häufigsten Fragen zum Prozesswasser in der Brauerei behandelt, wie es sich von Brauereiabwasser unterscheidet, welche Arten von Filtrationssystemen bei der Bierfiltration verwendet werden und die allgemeinen Vorteile der Wasserwiederverwendung in Brauereien, einschließlich Kosteneinsparungen und Nachhaltigkeitsgewinne.
Ganz gleich, ob Sie nur die Idee untersuchen oder ein Upgrade Ihres Bierfiltrationssystems planen, diese Erkenntnisse helfen Ihnen, Ihre nächsten Schritte zu klären.
Was ist Prozesswasser beim Brauen?
Prozesswasser bezieht sich in der Brauerei auf Wasser, das nicht mit dem Produkt in Berührung kommt, wie z. B. das letzte Spülwasser aus Clean-in-Place-Systemen (CIP). Dieses Wasser enthält in der Regel wenig Verunreinigungen und kann bei entsprechender Filtration intern für Aufgaben wie Kistenwäsche, Bodenreinigung oder CIP-Vorspülungen wiederverwendet werden.
Wie unterscheidet sich Prozesswasser von Abwasser?
Abwasser aus der Brauerei enthält oft organische Belastungen, Hefen und Rückstände, die intensiver behandelt werden müssen. Prozesswasser hingegen ist relativ sauber, insbesondere wenn es nach dem letzten Spülgang gesammelt wird. Es kann oft mit Lichtfiltration zurückgewonnen werden, was es zu einem praktischen Kandidaten für die Wiederverwendung in Versorgungsanwendungen macht.
Welche Filter werden zur Aufbereitung von Prozesswasser verwendet?
Die Filtrationseinrichtungen variieren je nach Brauereigröße und Wasserqualität, aber ein typisches System umfasst:
Vorfiltration (z. B. Beutel- oder Tiefenfilter) zur Entfernung grober Feststoffe
Feinfiltration zum Auffangen von Schwebeteilchen, Hefe oder Nebel
Sterile Filtration, wenn mikrobiologische Kontrolle erforderlich ist
Diese Stufen tragen dazu bei, dass das behandelte Wasser die Hygiene- und Trübungsanforderungen für die Wiederverwendung erfüllt.
Was sind die Vorteile der Brauereiwasserrückgewinnung?
Die Rückgewinnung von Prozesswasser kann zu Folgendem führen:
Reduzierter Frischwasserverbrauch, insbesondere bei Reinigungszyklen
Geringere Abwassereinleitungs- und Aufbereitungskosten
Verbesserte Nachhaltigkeitsleistung
Schnellere Amortisation, je nach Produktionsvolumen und Wiederverwendungsanwendung
Selbst mittelgroße Brauereien können den Gesamtwasserverbrauch und die Betriebskosten mit ordnungsgemäß integrierten Rückgewinnungssystemen senken.