Der Nutzungsfaktor für Werkzeuge kann schwierig abzuschätzen sein. Wir empfehlen, die berechneten Werte mit dem in ähnlichen Anwendungen gemessenen Verbrauch zu vergleichen. So werden beispielsweise große druckluftbetriebene Verbraucher wie Schleifer und Sandstrahlmaschinen trotz ihres geringen Gesamtnutzungsfaktors häufig über längere Zeiträume (3–10 Minuten) im Dauerbetrieb eingesetzt. Dies kann nicht als gelegentlicher Betrieb betrachtet werden, und es ist erforderlich, abzuschätzen, wie viele Maschinen gleichzeitig verwendet werden, um den Gesamtdruckluftverbrauch zu schätzen.

Die Kompressorkapazität wird im Wesentlichen durch den Gesamtnennwert des Druckluftbedarfs bestimmt. Der freie Auslassvolumenstrom des Kompressors sollte diesen Druckluftverbrauch abdecken. Die berechnete Reservekapazität wird hauptsächlich durch die Kosten für Produktionsausfälle bestimmt, die aus einem potenziellen Druckluftausfall resultieren können. Die Anzahl der Kompressoren und deren jeweilige Größe werden hauptsächlich durch die erforderliche Flexibilität, das Steuersystem und die Energieeffizienz bestimmt. Bei einer Anlage, in der (aus Kostengründen) nur ein Kompressor die Druckluft bereitstellt, kann das System für den schnellen Anschluss eines mobilen Kompressors während der Wartung vorbereitet werden. Ein älterer Kompressor, der als Reservequelle vorgehalten wird, kann als preiswerte Reserveleistung eingesetzt werden.

Faktoren wie Belastungs- und Entlastungszeiten fließen ebenfalls in die Gesamtbewertung des Kompressorbetriebs ein. Diese Daten bilden die Grundlage für die Bewertung des Lastfaktors und des Druckluftbedarfs, verteilt über den Tag oder die Arbeitswoche. Dementsprechend kann der Lastfaktor nicht einfach vom Betriebsstundenzähler des Kompressors abgelesen werden.

Eine Betriebsanalyse bildet außerdem die Basis für eine potenzielle Energierückgewinnung. Häufig können mehr als 90 % der Energie wiedergewonnen werden. Darüber hinaus kann die Analyse Antworten bezüglich der Auslegung sowie der Betriebsweise der Anlage liefern. Zum Beispiel kann der Betriebsdruck häufig zu bestimmten Zeiten reduziert werden, und das Steuersystem kann modifiziert werden, um die Kompressornutzung bei Änderungen in der Produktion zu verbessern. Es ist außerdem wichtig, auf mögliche Undichtigkeiten zu prüfen. Für die Produktion von kleinen Druckluftmengen während der Nacht und an den Wochenenden ist zu überlegen, ob es sich lohnt, einen kleineren Kompressor zu installieren, um diese Anforderung abzudecken.

1. Optimale Leistung und Effizienz: Wenn Sie wissen, wie Sie den Druckluftbedarf berechnen und messen, können Sie den für Ihre Anforderungen am besten geeigneten Kompressor auswählen, was zu erstklassiger Leistung und Effizienz führt.
2. Fundierte Entscheidungen: Präzise Einschätzungen des Druckluftverbrauchs ermöglichen es Ihnen, intelligente Entscheidungen über die Kapazität Ihres Kompressors zu treffen.
3. Langlebigkeit und Kosteneinsparungen: Regelmäßige Überprüfungen auf Undichtigkeiten und Verschleiß können die Lebensdauer Ihrer Geräte verlängern und Sie vor kostspieligen Reparaturen oder Austauschgeräten bewahren.
4. Systemanpassungen: Die Erkenntnisse aus einer Betriebsanalyse können Ihnen bei der Anpassung Ihres Systems an den Bedarf helfen, z. B. durch Hinzufügen eines kleineren Kompressors für die Druckluftproduktion außerhalb der Spitzenzeiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es von entscheidender Bedeutung ist, zu verstehen, wie der Druckluftbedarf berechnet und gemessen wird. Dies gewährleistet nicht nur einen effizienten und kostengünstigen Betrieb, sondern trägt auch zur Zuverlässigkeit und zum Erfolg Ihres Druckluftsystems bei.

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